Polaritäten Integration – was passiert dabei?

Polaritäten-Integration kann als Prozess betrachtet werden, bei dem die Unterschiede beseitigt werden, die man im Hinblick auf die beiden Pole einer Polarität erlebt.

 

Dieser Prozess kann auf verschiedenen Ebenen vorangetrieben werden:

-durch dauerhaftes Einüben einer bestimmten Haltung den Ereignissen und Dingen des Lebens gegenüber,
-durch Kontemplation und Meditationen auf das Wesen von Gegensätzen, oder
-direkt durch Polaritäten-Integrations-Prozesse, von denen ich beispielhaft einige im Beitrag “Polaritäten Integration – was ist das?” genannt habe.

 

Meine Erfahrung ist, dass diese Polaritäten-Integrations-Methoden innerhalb von 15 bis 90 Minuten dazu führen, dass man keinen Unterschied mehr zwischen den gewählten Polen wahrnehmen kann und sich somit kurz in der Einheit jenseits der Polaritäten wiederfindet. Dieser Zustand hält zwar nicht lange an, doch wird dadurch die innere Ladung, die man im Hinblick auf eine Polarität hat, spürbar und oft nachhaltig geschwächt. Durch Wiederholung des Prozesses kann die “Entladung” zudem weiter vertieft werden.

 

Als Beispiel: angenommen ich nehme die Polarität “Erfolg versus Versagen” und habe damit ein Thema, da ich unbedingt erfolgreich sein will, sagen wir mal in der Wichtigkeit von 9 Punkten auf einer 10er-Skala. Dann fürchte ich mich natürlich automatisch mit ebenfalls 9 Punkten auf der 10er-Skala vor Misserfolg bzw. Scheitern oder Versagen. Dieses Wollen des einen Pols bei gleichzeitigem Fürchten des Gegenpols versetzt mich aber in einen inneren Spannungszustand, der mich gehörig unter Druck setzt, meine Ziele zu erreichen. Gleichzeitig habe ich aber vielleicht auch schlaflose Nächte, da ich Angst vor dem Scheitern habe. Wenn ich dann DP-4 oder eine andere Polaritäten-Integrations-Technik auf diese Polarität anwende, reduziere ich meine innere Ladung im Hinblick auf diese Polarität, so dass ich vielleicht nur noch mit 3 Punkten auf der 10er-Skala erfolgreich sein will und dadurch auch automatisch nur noch mit 3 Punkten Sorge um ein mögliches Scheitern hätte.

 

Statt etwas unbedingt zu wollen und den Gegenpol auch sehr zu fürchten, bevorzuge ich den einen Pol nur noch vor dem anderen, was zugleich aber wesentlich weniger Stress in mir erzeugt. Im obigen Fall hätte ich noch immer gern Erfolg, aber wenn´s nicht klappt, wär´s auch nicht so tragisch.

 

Ich gewinne also automatisch wieder mehr Freiheit von inneren Zwängen und Ängsten im Hinblick auf die bearbeiteten Polaritäten, und zwar in kurzer Zeit. Darüber hinaus erleichtert mir dies zugleich das Einüben einer Haltung der Gelassenheit, die ich mir vielleicht zu einem grundsätzlichen Ziel gemacht habe, was jedoch bis zur Automatisierung wesentlich länger dauert.