Das Gute im Schlimmen

Eine Strategie, um auch im Angesicht besonders leidvoller Erfahrungen wieder schnell ins Gleichgewicht zurückzufinden,  ist die Suche nach dem Guten im Schlimmen.

Die Forscher Howard Tennen und Glenn Affleck veröffentlichten 2001 die Ergebnisse aus mehreren Longitudinalstudien, die bewiesen, dass das „Finden und Erinnern von Nutzen“, den schlimme Erfahrungen mit sich bringen, eine ausgezeichnete Bewältigungs-Strategie darstellt. Der damit verbundene Aufwand beträgt nur wenige Minuten und wirkt genauso gut wie so manche Therapie.

Tennen und Affleck untersuchten die Methode bei Menschen, die ihr Hab und Gut bei einem Brand verloren haben, die einen Trauerfall verkraften mussten, einen Herzinfarkt erlitten hatten, Opfer von Katastrophen waren und schwere Krankheiten diagnostiziert bekommen haben. In allen Fällen konnte eine schnellere Linderung ihres erlebten subjektiven Leids festgestellt werden als bei der jeweiligen Kontrollgruppe.

Nun mag man einwenden, dass es reines Wunschdenken sei, in leidvollen Erfahrungen nach Vorteilen oder Nutzen zu suchen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr ist es eine Tatsache, dass Menschen oft die größten Entwicklungsschübe machen, wenn sie ihre Lebenskrisen überwinden. Dass solche Krisen sehr schmerzhaft sein können, ist dabei eine andere Frage.

Wenn du also wieder einmal etwas erlebst, das dich ärgert, stresst oder mit Sorgen erfüllt, versuche einmal folgende Übung, um deinen Schmerz zu lindern und wieder nach vorne blicken zu können.

 

Das Gute am Schlimmen

Denke eine Weile darüber nach, welche positiven Konsequenzen, Möglichkeiten und Aspekte das belastende Ereignis haben könnte. Könnte dir das Ereignis z.B. dabei helfen…

  • Etwas daraus zu lernen und dich in Zukunft etwas anders zu verhalten?
  • Deine Gefühle besser wahrzunehmen und zu vermitteln?
  • Einen oder mehrere mutige Schritte zu unternehmen?
  • Bestimmte Dinge in deinem Leben mehr zu würdigen?
  • Eine neue Klarheit zu erwerben?
  • Eine schlechte Beziehung zu beenden?
  • Mehr Mitgefühl zu entwickeln und jemandem zu vergeben?
  • Dich für etwas zu entschuldigen?
  • Zu lernen, die Dinge etwas lockerer zu sehen?
  • Neue Denkhaltungen und Verhaltensweisen zu erlernen?

Nimm dir einen Block und notiere, welchen Nutzen du bereits aus der Erfahrung gezogen hast und welche positiven Effekte sie langfristig möglicherweise noch haben könnte.

Dann rufe dir diese Vorteile eine Zeit lang regelmäßig ins Bewusstsein, insbesondere, wenn das Leid erneut auftaucht und dich überwältigen droht.

 

Ivana Ende der Worte

Im Feld der Spiritual Technology gibt es eine Methode, die ich diesbezüglich noch besser finde und mit der ich bereits sehr viele positive Erfahrungen gemacht habe: Sie heißt „Ende der Worte“  bzw. „Ivana Ende der Worte“ und stammt von Ivana Tomanovic.

Bei dieser Methode geht es darum, sich in das Problem einzufühlen und sich dann abwechselnd zu fragen, was schlecht daran ist bzw. sein könnte und was gut daran ist bzw. sein könnte.

Mit diesem Vorgehen kann man selbst starke emotionale Belastungen in zum Teil unglaublicher Geschwindigkeit lindern oder gar beseitigen.

Wenn du dich für diese Methode interessierst, findest du eine detaillierte Anleitung der selbigen inklusive Anwendungsbeispiel in meinem Buch „Jenseits der Polaritäten“.