Wie wir alle wissen, ist das Gegenteil von Unrast, Hass, Aggressivität, Angst, Sorgen und jeglicher anderen Art von mentalem und emotionalem Stress in so etwas wie innerem Frieden zu finden. Deshalb sehnt sich jeder der leidet nach innerem Frieden, bzw. einer inneren Verfassung, in der ihm die Schrecken des Lebens, der Begrenztheit und der Vergänglichkeit nichts mehr anhaben können. Genau dies war und ist auch der Grund, warum ich Releasing Methoden anwende. Denn sie führen in diese Richtung.
In der zwischenmenschlichen Realität äußern sich Unrast, Hass, Aggressivität, Angst, Sorgen und jeglicher anderen Art von mentalem und emotionalem Stress oft in Konflikten, Missverständnissen und Machtkämpfen, die die Liebe fernhalten und nur noch mehr Stress erzeugen.
Das Gegenteil von Beziehungsstress ist aber nicht unbedingt innerer Friede, sondern eine freiwillige Form des miteinander Spielens. Damit sind natürlich keine Psychospiele gemeint, sondern die Art von Spiel, denen sich Kinder in ihren glücklichen Momenten miteinander hingeben. Denn wir wollen nicht nur friedlich miteinander leben, sondern lebendig, vibrierend voll Lebenslust und erstrahlend. Und all dies haben wir als Kinder erlebt, wenn wir uns in seligem Spiel verloren haben.
Wenn man diesen Gedanken weiterdenkt, dann würde dies bedeuten, dass wir unserem inneren Leiden auch sehr effektiv entgegentreten können, wenn es uns gelingt, den Raum wiederzufinden, in dem wir uns befanden, als wir ein unschuldiges Kind waren und spielten.
Jesus sagte „Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in das Königreich Gottes“. Diese Aussage könnte ebenfalls bedeuten , dass wir in unseren Beziehungen und vor allem in unseren Liebesbeziehungen nach Momenten der Verspieltheit Ausschau halten sollten. Und wir können theoretisch sehr oft miteinander spielen. Dann kommt das Kind in uns wieder zum Vorschein und wir fühlen uns wieder frei und haben Spaß mit unserem Gegenüber.
Wir wissen aus der Forschung, dass Kinder aber nur dann ausgelassen miteinander spielen können, wenn sie sich sicher fühlen, wenn sie weder hungrig, müde, erschöpft, ängstlich oder wütend sind. Und genauso ergeht es uns auch als Erwachsene.
Das Schöne ist nun, dass die regelmäßige Anwendung von Releasing Methoden genau in diese Richtung führt. Denn dadurch haben wir immer weniger Ladung und gelangen leichter in einen Zustand, in dem unschuldiges Spielen möglich wird.
Wie könnte es aber aussehen, zu versuchen, wieder spielerisch zu werden? Nun zum einen wäre es sehr vorteilhaft, wenn wir unsere Partnerin bzw. unseren Partner als unsere beste Freundin bzw. Freund sehen könnten. Denn wenn zwei gute Freunde optimal im Kontakt miteinander sind, dann hat das immer spielerischen Charakter. Es gibt eine Vision vom Paradies als einen Ort, an dem alle miteinander für immer spielen, wobei das Spiel immer und immer besser wird. Dies klingt natürlich wie ein metaphysisches Ideal, aber es ist auch etwas, das wir hier und jetzt haben könnten. Schließlich haben wir alle bereits irgendwann einmal einen Hauch vom Paradies gespürt, als wir uns in jemanden verliebt haben und wenn wir ausgelassen spielten. Deshalb sollten wir versuchen, immer dort zu sein. Und tatsächlich können wir dort ziemlich oft sein.
Und wenn du dich nun fragst, wie du da hinkommen sollst, dann versuche mal, deine Partnerin (bzw. deinen Partner) so zu betrachten, als wüsstest du absolut nichts über dich selbst und sie/ihn. Dadurch lüftet sich der Schleier des Gewohnten.
Dann beobachte deine Beziehung und wenn du bemerkst, dass ihr gerade einen sehr schönen Moment miteinander teilt, und ihr Spaß habt und sich alles spielerisch anfühlt, dann horche auf und frage dich, was du gerade richtig machst, wie du diesen Moment durch dein Verhalten ermöglicht hast und durch welche Umstände er möglich wurde. Und dann nimm dir vor, einen solchen Moment auch in Zukunft wieder möglich zu machen. Und vielleicht gelingt dir die Umsetzung nur 1% deiner Zeit, aber dann horche wieder auf und übe weiter. Und irgendwann sind es vielleicht 2% oder 5% und wer weiß, wie weit du dann damit noch kommst. Frage dich „Wann lächeln wir einander an? Wann haben wir miteinander Spaß? Wann fühlen wir uns mit einander tief verbunden? Wann kann ich das Mädchen bzw. den Jungen in meiner Partnerin/meinem Partner wieder wahrnehmen?“
Erinnere dich daran, was du gesehen hast, wenn du jemanden voller Liebe/Verliebtheit angesehen hast. War das nicht wie eine kleine Offenbarung des Paradieses? Und genau das ist es. Wir haben es nur verlernt, an diesen Ort der Liebe und Verspieltheit zu finden. Wir hatten es ja schon einmal und die Frage ist nun, ob wir ihn wieder finden können. Und die Antwort lautet „Ja“. Aber wir müssen es üben und danach Ausschau halten.
Ich möchte dir deshalb vorschlagen, die Suche nach Momenten der Verspieltheit zu einer Priorität in deinem Leben zu machen. Dann hast du automatisch Momente der Magie und Transzendenz in deinem Alltag und erlebst diese auch noch zusammen mit deiner Partnerin/ deinem Partner. Ich weiß, dass dies möglich ist, da mich die Releasing Methoden genau an diesen Punkt geführt haben.
Mit besten Grüßen aus München,
Michael
(dieser blogpost wurde inspiriert durch Gedanken von Jordan Peterson)