„Psychointegration EXTREM“ durch Iboga

In diesem Artikel möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die einen absolut außergewöhnlichen Wirkstoff enthält: Tabernanthe Iboga oder einfach nur Iboga.

Dieser Wirkstoff, der Ibogain genannt wird, steht in dem Ruf, einen „Reset“ des Suchtgedächtnisses auf Zellebene zu ermöglichen und den Konsumenten durch tiefe kathartische Erfahrungen zu führen.

Wenn dies stimmt, könnte Iboga insbesondere für Menschen interessant sein, die unter einer schweren Alkohol- oder Drogensucht leiden und schon mehrmals trotz therapeutischer Hilfe dabei gescheitert sind, abstinent zu werden.

Allerdings bekommt man diesen „Reset-Effekt“ nicht geschenkt. Vielmehr muss man sich hierfür den tiefsten Tiefen des eigenen Unterbewusstseins stellen, da Ibogain zu den weltweit mächtigsten psychoaktiven Substanzen gehört und der „Reset“ nur durch die Einnahme einer sehr hohen Dosis dieses Psychedelikums möglich ist. Erst eine solche „full flood dose“ (auf Deutsch: vollständige Überflutungsdosis), „bricht einem dann den Kopf auf“ und schleudert den Konsumenten aus dem bekannten Universum hinaus in die Höllen und Himmel der Psyche, – und das für bis zu 36 Stunden.

Die Iboga Einnahme kann somit sehr sehr anstrengend und unangenehm werden.

 

Die typischen Phasen eines Iboga Trips

Typischerweise werden nach dem Konsum einer “full flood Dosis” 3 Phasen durchlaufen.

Die erste Phase beginnt ca. 1 Stunde nach der Einnahme des Ibogains und dauert zwischen 4 und 8 Stunden, manchmal aber auch deutlich länger. Diese Phase beschreiben viele Konsumenten als eine Art Nahtoderfahrung, bei der sie in fremdartige und überwältigende Dimensionen geschleudert werden, wie man sie laut dem tibetischen Totenbuch angeblich nach dem Tod erfährt. Andere werden mit unethischen und traumatischen Erlebnissen aus ihrer Kindheit konfrontiert, oder stehen plötzlich ihren tiefsten Ängsten und Sehnsüchten gegenüber. Die hier erlebten Visionen präsentieren sich dabei als Szenen von  unglaublicher Detailklarheit, wie sie auch für luzide Träume typisch sind. Insgesamt klingen die Erfahrungsberichte aus dieser Phase oft wie Beschreibungen des Fegefeuers in der religiösen Mythologie.

Die zweite Phase kann dann zwischen einigen Stunden und einem Tag andauern. In dieser Phase geht die Reise durch die astralen Welten oft noch tiefer und man findet sich plötzlich in Sphären wieder, wie sie der italienische Dichter Dante Alighieri in seinem Werk „Die göttliche Komödie“ als Höllen und Himmel beschrieben hat. An dieser Stelle kann die Iboga Erfahrung extrem düster werden. Wenn man bedenkt, dass auf dem Tor zur Hölle laut Dante eine Inschrift steht, die mit den Worten endet „Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ (Dantes Inferno, dritter Gesang, Vers 1–9), kann man sich gut vorstellen, was hier auf einen zukommen kann. Manche werden hier zutiefst erschüttert und erleiden tiefe seelische Qualen. Andere werden eher von einem intensiven Wechselbad der Gefühle überflutet. Zum Glück dürfen viele am Ende dieser Phase auch einen Blick in „himmlische Gefilde“ werfen und tiefe Seligkeit kosten. Insgesamt ist diese zweite Phase derjenige Teil der Iboga Erfahrung, in der viele Reisende existenzielle und lebensverändernde Erkenntnisse gewinnen.

Die dritte Phase ist dann die Phase der Rückkehr ins Leben, in der die Erfahrungen der ersten und zweiten Phase noch nachwirken und sich im Idealfall integrieren. In diesem Fall weichen die Erschöpfung und „Schwere“ des Erlebten langsam einer neuen und optimistischen bis euphorischen Stimmung. Diese Phase des Abklingens kann durchaus mehrere Tage dauern, wobei vor allem am ersten Tag noch optische Wahrnehmungsstörungen möglich sind.

Eine „full flood Dosis“ ähnelt in ihrem Verlauf somit dem Tod, der Wanderung durch die astralen Welten und der Wiedergeburt in ein neues Leben. Zumindest ist dies eine Beschreibung, die viele Konsumenten als stimmig bestätigen.

Da starke Psychedelika jedoch generell sehr unberechenbar sind, ist es im Einzelfall auch durchaus möglich, dass man bei der Einnahme von Ibogain völlig andere Erfahrungen macht als die eben beschriebenen.

Nun dürfte klar sein, dass eine solche Erfahrung nicht spurlos an einem vorbeigehen kann. Und auch, dass sie gefährlich ist und als tief traumatisch erlebt werden kann.

 

Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen:

Deshalb sei auf jeden Fall gewarnt. Der Konsum von Iboga ist eine äußerst ernst zu nehmende Angelegenheit, und zwar in jede Hinsicht.

Im Gegensatz zu den bekannteren Psychedelika wie LSD oder Magic Mushrooms kann der Konsum einer großer Ibogain Dosis nämlich auch körperlich sehr gefährlich werden. Abgesehen davon, dass man meist mit massiven Bewegungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen rechnen muss, kann es auch zu Krämpfen, Lähmungserscheinungen und Herzrhythmusstörungen kommen. Schlimmstenfalls droht sogar der Tod durch Atemstillstand. Mindestens 27 Menschen sind weltweit bereits gestorben, nachdem sie das Halluzinogen eingenommen haben. Aus diesem Grund sollte man Iboga nur unter professioneller Leitung einnehmen und niemals, wenn man unter Herzproblemen, hohem Blutdruck oder sonstigen organischen Beeinträchtigungen leidet. Außerdem gibt es Personen, die auf Ibogaingaben allergisch reagieren. Deshalb sollte zunächst stets eine geringe Testdosis verwendet werden, um eine mögliche Reaktion abzuwarten.

Da ein Iboga Trip mehrere Tage andauern kann, sind manche Konsumenten nach dem Rausch sowohl psychisch als auch körperlich völlig erschöpft und ausgelaugt. Dies liegt unter anderem daran, dass es den meisten schwerfällt, während des Ibogain Trips zu schlafen. Da manche an den Tagen nach dem eigentlichen Trip noch über visuelle Wahrnehmungsstörungen klagen, sollte man sich also genügend Zeit einplanen, wenn man mit einer „full flood Dosis“ liebäugelt.

Psychisch gesehen gelten beim Iboga Konsum die gleichen Risiken wie bei anderen Psychedlika. Abgesehen von schweren Fehleischätzungen der eigenen Situation und panischen Angstzuständen sind manche von der Erfahrung auch längerfristig so erschüttert, dass sie in existenzielle Krisen verfallen und teilweise längerfristig unter Angstzuständen und Depressionen leiden.

Von einem solchen krisenhaften Verlauf berichtet z.B. ein englischsprachiges youtube Video, den Ihr unter folgendem link ansehen könnt: https://www.youtube.com/watch?v=cYSS_Csxzqw&t=1532s

Abgesehen davon gibt es aber auch klare Unterschiede zu anderen Psychedelika:

Während man unter dem Einfluss von z.B. LSD oder Psylocibin auch mit offenen Augen starke Pseudohalluzinationen erleben kann, findet das halluzinatorische Geschehen unter Iboga-Einfluss fast ausschließlich mit geschlossenen Augen statt. Hierin ähnelt Iboga dem Ayahuasca. Anders als beim Ayahuasca sind Reisen unter Iboga Einfluss jedoch eher traumähnlich oder “oneirogen”.

 

Möglicher medizinischer Nutzen – Verwendung zum Drogenentzug

Laut Wikipedia gibt es einige wissenschaftliche Studien, die darauf hindeuten, dass die Ibogain Therapie sowohl die Entzugssymptomatik beim Opiatentzug abschwächt als auch in der Behandlung von Nikotin-, Crystal Meth-, Alkohol- und anderer Substanzabhängigkeit hilfreich sein kann.

Dies bestätigt z.B. ein Studienbericht, den ich unter https://www.spektrum.de/news/sucht-der-gefaehrliche-drogenentzug-mit-ibogain/1605000 fand. Hier ein Auszug:

„Thomas Kingsley Brown von der University of California in San Diego und Kenneth Alper von der New York School of Medicine konnten im Jahr 2018 beobachten, wie Ibogain bei 30 Probanden wirkte, die von Heroin oder Oxycodon abhängig waren. Die Wissenschaftler befragten die Patienten zu ihrem Drogen- und Alkoholkonsum sowie zu ihrer Gesundheit und zu ihren sozialen und beruflichen Verhältnissen. Dann verabreichten die Mitarbeiter verschiedener Behandlungszentren in Mexiko den Studienteilnehmern das Halluzinogen in unterschiedlich hoher Dosis: Jeder bekam bis zu 17 Milligramm synthetisch hergestelltes Ibogain pro Kilogramm Körpergewicht. Zusätzlich erhielten manche bis zu drei Gramm eines Extrakts aus der Wurzelrinde der Iboga-Pflanze. Fünfmal innerhalb des darauf folgenden Jahres interviewten die Wissenschaftler die Versuchspersonen. Dabei stellten sie fest, dass einen Monat nach der Einnahme etwa die Hälfte der Teilnehmer drogenfrei waren. Bei zwölf Patienten war die Wirkung offenbar lang anhaltend: Sie wurden selbst nach neun bis zwölf Monaten nicht mehr rückfällig.

Ähnliche Erfolge beobachtete ein Team um Geoffrey Noller von der Dunedin School of Medicine in Neuseeland. Die Forscher untersuchten 14 opioidabhängige Menschen, die in neuseeländischen Behandlungszentren das dort verschreibungspflichtige Ibogain schluckten. Die Dosis war höher als in der Studie von Brown und Alper: bis zu 55 Milligramm des Wirkstoffs pro Kilogramm Körpergewicht. Drei Viertel der Teilnehmer waren auch nach einem Jahr noch clean. Dabei verließen sich die Mediziner nicht nur auf die Selbstaussagen der Teilnehmer, sondern führten zusätzlich Drogentests durch. Forscher um Alan Davis von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore befragten ebenfalls Patienten, die opioidabhängig gewesen waren und Ibogain eingenommen hatten. Ungefähr ein Drittel der knapp 90 Teilnehmer gaben dabei an, selbst nach zwei Jahren keine Opioide mehr eingenommen zu haben.

Auch wenn Ibogain nicht bei allen Probanden langfristig wirkt, sind diese Erfolge bemerkenswert. Ein ähnlich effektives Mittel gegen Substanzabhängigkeiten gibt es bislang nicht.“

 

Erfahrungsbericht mit einer Full Flood Dosis:

Der folgende Erfahrungsbericht stammt von einem Mann, der an einer Iboga Session teilnahm, die unter ärztlicher Aufsicht stattfand. Im Vorfeld war ein ärztlicher Gesundheitscheck durchgeführt worden, in dem auch sein EKG sowie sein Blutdruck überprüft worden war. Während der Session war ein Arzt anwesend, der seinen Puls und Blutdruck jede halbe Stunde überprüfte. Auf diese Weise war für ein sicheres Setting gesorgt. Die Session begann mittags und er nahm bei einem Körpergewicht von ca. 85 kg auf zwei Dosen verteilt 38 Gramm Iboga Wurzelrinde zu sich.

Hier der Bericht:

„Ich muss vorweg sagen, dass ich mich vor der Session bereits intensiv mit dem Thema „Iboga“ auseinandergesetzt hatte und einen Wahnsinns Respekt vor der ganzen Angelegenheit hatte. Mein Respekt nahm noch einmal deutlich zu, als ich eine große Tasse gereicht bekam, in der die Iboga Wurzelrinde kleingehackt in Wasser gelöst war. Ich wusste zwar schon vom Hörensagen, dass der Geschmack der Wurzelrinde ziemlich eklig sein soll, aber als ich das Gebräu trank, erkannte ich schnell, dass der Begriff „eklig“ noch weit untertrieben war. Ich hatte zuvor wirklich noch nie in meinem Leben etwas ähnlich Widerliches in meinem Mund gehabt. Als der Inhalt der Tasse dann in meinem Magen ankam war mir sofort klar, dass ich mich jetzt auf eine sehr mächtige Erfahrung einstellen musste. Mein Magen begann praktisch unmittelbar zu revoltieren und mir wurde unsäglich übel. So saß ich erst einmal für 20 bis 30 Minuten still da und rang mit meiner Übelkeit, ohne dass ich mich jedoch erbrechen musste.

Dann legte ich mich hin und wartete mit geschlossenen Augen auf das, was da kommen sollte. Nach ca. 1 Stunde setzte die Wirkung schließlich mit voller Wucht ein. Es fühlte sich so an, als würde meine gesamte Persönlichkeit bzw. alles was mich im normalen Leben ausmachte, in einem gewaltigen Energieschub ausgelöscht und ich fand mich in einer Welt der Fraktale wieder, in der alles in ständiger Veränderung begriffen war. Da war nur noch die Wahrnehmung von extrem plastisch wirkenden und farbenprächtigen abstrakten Visionen. Es war, als würde ich durch eine Unendlichkeit von gigantischen Ausmaßen geschleudert, in der jeder Punkt lebendig ist und sich ständig wandelt. Ich war total überwältigt und verlor mich wohl für ca. 2 Stunden im Erlebnis dieser Phantasmagorie. In dieser Phase meiner Reise war ich von dem Schauspiel, das sich mir bot, derart fasziniert, dass für Angst oder andere Emotionen kein Raum blieb.

Dies änderte sich jedoch, als eine zweite Phase einsetzte. Die Fraktale sowie die Farb- und Lichtexplosionen, in denen sie erschienen waren, verschwanden und ich schwebte oder flog auf einmal über eine wüstenartige Landschaft, die in düsteres Licht getaucht war. Die Atmosphäre war äußerst bedrückend und ich fühlte eine bedrohliche Stimmung aufkommen. Während ich so dahinflog, tauchte in der Ferne eine Tempelanlage auf. Als ich ihr näher kam, erweckte ein besonderer Gebäudekomplex meine Aufmerksamkeit, der der Tempelanlage von  Pashupatinath bei Kathmandu in Nepal ähnelte. Genau wie dieser lag er an einem kleinen Fluss und an seinen Ufern wurden die Körper von Verstorbenen in kleinen Scheiterhaufen verbrannt. An einer überdachten Stelle eines der Tempelgebäude erkannte ich Menschen, die auf ihren Tod warteten, um danach sofort den Verbrennungsfeuern oder dem Fluss übergeben zu werden. Sie alle waren furchtbar verstümmelt und mir kam der Gedanke, dass sie alle Opfer der Lepra geworden waren.

Aus einem mir unverständlichen Grund erregte dann einer dieser todgeweihten Leprakranken meine Neugier und im gleichen Moment schwebte ich auch schon wenige Meter vor ihm in der Luft und konnte ihn aus unmittelbarer Nähe in Augenschein nehmen. Ich sah ihn tatsächlich genauso deutlich, als würde er sich real vor mir befinden. Ich sah ihn an und erkannte sein unsägliches Leid. An seinem Körper waren überall verfaulte Stellen und Teile seines Gesichts und seiner Extremitäten waren ihm bereits abgefallen. Ich konnte sehen, wie er seine letzten Atemzüge tat und nichts sehnlicher wollte als sterben. Er kroch auf allen Vieren Richtung Fluss, fiel einige Stufen der Verbrennungs-Ghats hinunter und starb unter Qualen. Daraufhin kamen sofort ein paar dunkle Gestalten zu ihm und stießen seinen Leichnam in den Fluss.

Und wie ich die Szene aus wenigen Metern Entfernung betrachtete, fühlte ich auf einmal all das Grauen, das in der Luft lag. Überall nur unendliches Leid, Krankheit, Tod und Verwesung.

Dann kam der Moment, der meine Reise in eine völlig andere Richtung lenkte. Ich fragte mich nämlich plötzlich, wie ich eigentlich hierhergekommen bin und warum? Gleich darauf tauchte der Gedanke auf „Nur weg von hier!“ und kaum gedacht überfiel mich die blanke Panik.

Ich hatte den Eindruck, in der Hölle gelandet zu sein und ich wollte nur noch raus, wusste aber nicht wie. So begann ich zu beten und flehte Gott um Hilfe an. In der Folge zog es mich wieder aus dieser Szene fort und ich flog erneut über endlose trostlose Landschaften. Leider blieb die Atmosphäre weiterhin erfüllt von Grauen, Düsternis und Hoffnungslosigkeit und die Landschaften, über die ich hinweg flog waren durchweg trostlos, der Himmel gerade so hell, dass man noch alles erkennen konnte und nirgends eine Lichtquelle.

So flog ich in dem Gefühl absoluter Trost- und Hoffnungslosigkeit dahin, erfüllt von der Angst, dieser Hölle nie mehr entkommen zu können und flehte Gott beständig um Gnade.

Mehrmals kam ich in andere Gegenden. Eine trostloser und grauenvoller als die andere. In manchen dieser unendlichen Ödlandschaften konnte ich Ruinen längst verfallener Gebäude erkennen, tote Pflanzen und ganz vereinzelt einsame Wesen, die aussahen wie Menschen, die schwarze Kutten trugen, doch unter der Kutte kein Gesicht hatten. Ich hatte den Eindruck, dass sie seit Jahrtausenden einsam, ohne jegliche Hoffnung auf Linderung und mit unendlicher Schwere im Gemüt so durch die Wüsten zogen.

So flog ich durch eine Hölle nach der anderen.

Irgendwann änderte sich dann Gott sei Dank die Stimmung und es wurde wieder lichter. Die Schwere und Hoffnungslosigkeit lösten sich allmählich auf und ich flog höher und höher, bis ich mich auf einmal wieder in der fraktalen Phantasmagorie der ersten Phase meines Iboga Trips befand. Überall alles in 3 D, farbig, lebendig und sich permanent wandelnd. Dies ging dann noch eine Weile so weiter, bis die Intensität der Erfahrung allmählich nachließ.

Jetzt wusste ich wieder, dass ich in der mir vertrauten Welt auf einem Bett lag und dass ich gerade einen Iboga Trip erlebe, der sich dem Ende nähert.

Dies war natürlich noch für einige Stunden nicht der Fall, doch war ich wieder halbwegs bei Sinnen. Allerdings war ich noch immer vollkommen vereinnahmt von dem eben Erlebten und durchlebte quasi eine Art posttraumatischer Belastungsstörung.

Unfähig einzuschlafen lag ich auf diese Weise noch die ganze Nacht in einer Art Dämmerzustand in meinem Bett, bevor mich das Licht des neuen Tages von der Konfrontation mit meiner seelischen Innenwelt erlöste.  Als ich aufstand, um in die mir vertraute Welt zurück zu kehren, waren ca. 18 Stunden vergangen.

Unmittelbar nach dieser unglaublichen Erfahrung war ich körperlich und seelisch völlig erschöpft. Irgendwie hatte ich das Gefühl, noch nicht ganz zurück in der gewohnten Welt zu sein und die erlebte Düsternis hallte noch deutlich in meiner Seele nach. Gerade am ersten Tag danach hatte ich zudem noch krasse visuelle Wahrnehmungsstörungen.

Rückblickend litt ich noch einige Tage unter deutlichen Symptomen einer Depression und einem Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens, das noch etwa 1 Jahr anhielt.

Trotzdem möchte ich diese Erfahrung unter keinen Umständen missen. Ich weiß jetzt 100 prozentig sicher, dass es eine unendlich große Kraft gibt, die andere vielleicht als Gott bezeichnen würden. Und ich bin mir sicher, dass die Himmel und Höllen, von denen in den verschiedenen Religionen oft die Rede ist, tatsächlich irgendwo im Bewusstsein existieren. Außerdem weiß ich ganz sicher, dass ich niemals in den von mir besuchten Höllen landen möchte. Und dies wiederum inspiriert mich tatsächlich sehr, ein ethisch wertvolles Leben zu führen.

Fazit:

Wie Ihr lesen konntet, ist Iboga ein ungeheuer mächtiges Instrument der Psychointegration, das große Chancen für die seelische Entwicklung bietet, aber auch äußerst gefährlich sein kann.

Ich möchte betonen, dass ich diesen blog Artikel auch nicht geschrieben habe, um zum Konsum von Iboga zu motivieren. Vielmehr geht es mir um die Präsentation dieser außergewöhnlichen Pflanze und jeder soll für sich selbst entscheiden, ob Iboga etwas für ihn/sie sein könnte. Entweder um eine schwere Sucht loszuwerden oder um eine gewaltige Gipfelerfahrung zu machen.

Wer sich für eine Iboga Behandlung entscheidet, sollte dies aber auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen und die Reise nur unter ärztlicher Aufsicht in Angriff nehmen.

Dies gesagt wünsche ich Euch allen eine glückliche und gesunde Zeit.

Euer Michael

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ibogain

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die#1._Inferno_/_Die_H%C3%B6lle

https://www.spektrum.de/news/sucht-der-gefaehrliche-drogenentzug-mit-ibogain/1605000