Das Streben nach dem Glück wird für viele zum Hamsterrad

Irgendjemand hat einmal gesagt:

 

“Wenn du von a nach b willst, solltest du nicht nur dein Ziel (b) kennen, sondern auch wissen, wo du dich gerade befindest (a) und was dich von deinem Ziel trennt!”

 

Dies ist ein Gedankengang, den wir auch auf unsere Suche nach dem Glück übertragen können.

 

Viele wissen nämlich gar nicht, warum sie nicht glücklich sind, obwohl sie doch alles mögliche tun, um glücklich zu werden.

 

Nun, hast du schon einmal etwas von der “Hedonistischen Tretmühle” gehört?

 

Die Hypothese, die diesen Namen trägt,ist nämlich durchaus interessant.

 

Sie geht davon aus, dass das Glücksniveau eines Menschen genetisch bestimmt und  dabei in einem bestimmten Bereich “voreingestellt” ist. Egal was ein Mensch deshalb auch tut, um glücklicher zu werden, er wird nach einer gewissen Zeit automatisch und mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auf das ihn typische Glücksniveau zurückkehren.

 

Hinweise auf die Richtigkeit dieser Hypothese gibt es viele. So z.B. eine Studie aus den 70er Jahren, in der die Lebenszufriedenheit von Personen nach außergewöhnlich positiven und negativen Schicksalsfügungen untersucht wurde.

 

Dabei wurden zwei Gruppen miteinander verglichen. Die Personen der einen Gruppe hatten eine erhebliche Summe in der Lotterien gewonnen. Die Personen der anderen Gruppe waren durch einen Unfall querschnittgelähmt.

 

Bei der Untersuchung kam heraus, dass sich die Lebenszufriedenheit der meisten nach etwa zwei Jahren wieder auf dem etwa gleichen Niveau wie vor dem schicksalhaften Ereignis einpendelte.

 

Natürlich war das Glücksniveau bei den Lotteriegewinnern dabei zunächst enorm angestiegen und bei den Unfallopfern drastisch abgefallen, doch kam es bei fast allen mit der Zeit zu einer Ausgleichsbewegung zurück auf das alte Level.

 

Unter diesen Umständen könnte man den Verdacht gewinnen, dass wir durch all unser Tun und Wollen vielleicht viel weniger Einfluss auf unsere Befindlichkeit haben als wir denken.

 

Aber sehen wir weiter.

 

2005 veröffentlichten Frank Fujita und Ed Diener eine Studie, an der 3608 Deutsche über einen Zeitraum von 17 Jahren regelmäßig danach befragt wurden, wie glücklich sie gerade insgesamt mit ihrem Leben wären.

 

Dabei zeigte sich, dass 76% der Befragten am Ende dieser Studie etwa genauso zufrieden oder glücklich waren wie an deren Anfang. Weitere 18% waren inzwischen bedeutend unglücklicher geworden und nur 6% deutlich glücklicher.

 

Jetzt ist es doch aber sicher so, dass alle Befragten im Laufe dieser 17 Jahren unzählige Aktivitäten unternommen haben, in der Hoffnung, dadurch glücklicher zu werden. Schließlich ist der Wunsch nach einem möglichst glücklichen Leben eines unserer stärksten Antriebskräfte.

 

Wenn nun aber 76% dieser Personen nach all ihren Bemühungen um keinen Deut glücklicher waren als zuvor und weitere 18% sogar wesentlich unglücklicher, dann gibt das schon zu denken.

 

Wäre die Hypothese der “hedonistischen Tretmühle” nämlich richtig, dann würde dies bedeuten, dass wir zwar alle ständig versuchen, mehr Glück zu erlangen und allem Unglück auszuweichen, dabei jedoch dem Esel gleichen, der der Karotte vor der Nase nachläuft.

 

Wir könnten uns also genauso gut entspannen und damit aufhören, unseren Hoffnungen und Ängsten zu viel Bedeutung beizumessen.

 

Aber auch wenn es offensichtlich schwierig ist, glücklicher zu werden, sind da ja noch die 6% aus der eben beschriebenen Studie, denen genau dies gelungen ist.

 

Was aber haben diese 6% angestellt, um dieses heiß begehrte Ziel zu erreichen?

 

Dazu mehr in anderen Beiträgen.